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Meditation

  • Autorenbild: Jenny
    Jenny
  • 15. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Von Neville Goddard

Radio-Talk, Sender KECA, Los Angeles

(Juli 1951)


Viele Leute sagen mir, dass sie nicht meditieren können. Das kommt mir ein bisschen so vor, als würden sie sagen, dass sie nach einem Versuch nicht Klavier spielen können. Meditation braucht, wie jede Kunst oder Ausdrucksform, ständiges Üben, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Ein wirklich großartiger Pianist würde zum Beispiel das Gefühl haben, dass er nicht sein Bestes geben kann, wenn er einen Tag lang nicht geübt hat. Wenn er eine Woche oder einen Monat lang nicht geübt hat, würde er wissen, dass selbst sein unerfahrenstes Publikum seine Fehler erkennen würde. So ist es auch mit der Meditation.


(Generell ist es mit allem so. Es gibt keinen schnellen Zaubertrick, der etwas für einen übernimmt. Auch die bewusste Anwendung vom Gesetz der Annahme ist ein Skill, den es zu erlernen gilt)


 Wenn wir diese tägliche Gewohnheit mit Freude praktizieren, perfektionieren wir sie als Kunst. Ich finde, dass diejenigen, die sich über die Schwierigkeit der Meditation beschweren, sie nicht zu einer täglichen Praxis machen, sondern eher warten, bis etwas Dringendes in ihrem Leben passiert, und dann mit Willenskraft versuchen, ihre Aufmerksamkeit auf den gewünschten Zustand zu richten. Aber sie wissen nicht, dass Meditation die Schulung des Willens ist, denn wenn Wille und Vorstellungskraft im Konflikt stehen, gewinnt immer die Vorstellungskraft.


(Auch wieder übertragbar. Viele beschäftigen sich mit spiritueller Praxis nur dann wenn man sie benötigt.)


Wörterbücher definieren Meditation als das Fokussieren der Aufmerksamkeit, als Planen im Geist, als Ausdenken und Voraussehen, als kontinuierliches und kontemplatives Denken.


Über Meditation wurde schon viel Unsinn geschrieben. Die meisten Bücher zu diesem

Thema bringen den Leser nicht weiter, weil sie den Prozess der Meditation nicht erklären.


Meditation ist nichts anderes als kontrollierte Vorstellungskraft und anhaltende Aufmerksamkeit. Man muss einfach die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Idee richten, bis sie den Geist ausfüllt und alle anderen Ideen aus dem Bewusstsein verdrängt. Die Kraft der Aufmerksamkeit zeigt sich als sichere Garantie für eine innere Stärke. Wir müssen uns auf die Idee konzentrieren, die wir verwirklichen wollen, ohne uns ablenken zu lassen. Das ist das große Geheimnis des Handelns. Sollte die Aufmerksamkeit abschweifen, bring sie wieder zu der Idee zurück, die du verwirklichen willst, und mach das immer wieder, bis die Aufmerksamkeit unbeweglich wird und sich mühelos auf die Idee fixiert, die ihr präsentiert wird. Die Idee muss die Aufmerksamkeit fesseln – sie sozusagen faszinieren. Jede Meditation endet schließlich beim Denker, und er stellt fest, dass er das ist, was er selbst gedacht hat. Die Aufmerksamkeit des undisziplinierten Menschen ist eher der Diener seiner Vision als ihr Herr. Sie wird eher vom Dringenden als vom Wichtigen eingenommen.


Beim Meditieren, wie auch beim Beten, ist Stille unser höchstes Lob. Bewahren wir uns unsere stillen Zufluchtsorte, denn in ihnen bleiben die ewigen Perspektiven erhalten. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr, zu Zeiten, in denen niemand durch Liebe oder geringere Absichten stören durfte, machte ich mich daran, die Beherrschung meiner Aufmerksamkeit und meiner Vorstellungskraft zu erlangen. Ich suchte nach Wegen, um mir diese magischen Lichter, die in mir auftauchten und wieder verschwanden, sicherer zu machen. Ich wollte sie nach Belieben hervorrufen und Herr meiner Vision sein.


Ich bemühte mich, meine Aufmerksamkeit mit unerschütterlicher Konzentration auf die Aktivitäten des Tages zu richten, damit die Konzentration keinen Moment nachließ. Dies ist eine Übung – ein Training für höhere Abenteuer der Seele. Es ist keine leichte Arbeit. Die Arbeit des Pflügers auf den Feldern ist weitaus einfacher.


Reiche schicken nicht so schnell Legionen, um Aufstände zu unterdrücken, wie alles, was in uns lebt, über die Nervenbahnen des Körpers eilt, um unsere meditative Stimmung zu stören. Das schöne Gesicht eines geliebten Menschen leuchtet vor uns und lenkt uns von unserer Aufgabe ab. Alte Feindschaften und Ängste bedrängen uns. Wenn wir uns von diesen Aussichten verführen lassen, stellen wir nach einer Stunde des Nachdenkens fest, dass wir abgelenkt worden sind.


 Wir haben unsere Aufgabe aufgegeben und die Konzentration vergessen, die wir uns vorgenommen hatten. Welcher Mensch hat schon die vollständige Kontrolle über seine Vorstellungskraft und Aufmerksamkeit? Eine kontrollierte Vorstellungskraft und eine ruhige Aufmerksamkeit, die fest und wiederholt auf die zu verwirklichende Idee gerichtet ist, sind der Anfang aller magischen Vorgänge.


 Wenn er wochen- und monatelang durchhält, schafft er früher oder später durch Meditation in sich selbst ein Zentrum der Kraft. Er wird einen Weg betreten, den alle gehen können, den aber nur wenige beschreiten. Es ist ein Weg in seinem Inneren, auf dem die Füße zunächst in Schatten und Dunkelheit straucheln, der aber später durch ein inneres Licht erhellt wird. Es bedarf keiner besonderen Begabung oder Genialität.

 
 
 

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